Weihnachtskonzert 2012 – „…getragen, festlich, feierlich“

Im Theater würde man sagen, es gab „mehrere Vorhänge“, im Konzert sind das die Verbeugungen des Dirigenten bzw. des Kapellmeisters nach lang anhaltendem Beifall der Konzertgäste. Der Applaus nach dem Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche von Untermieming ließ also keine Zweifel offen.

Premieren-Konzert für Kapellmeister Markus Aichner

Die Musikkapelle Mieming lud am am Stephanitag, der heuer auf Mittwoch, den 26.Dezember fiel, zum Weihnachtskonzert ein. Zum ersten Mal wurde das Traditionskonzert der Musikkapelle Mieming von Kapellmeister Markus Aichner dirigiert. Sprecher Peter Kniepeiß: “Mit dem Weihnachtskonzert bedankt sich die Musikkapelle Mieming bei ihren Freunden und Förderern zum Jahresausklang“.

Abschieds-Konzert für den Posaunisten Max Oberdanner

Für den einen ein großes Einstandskonzert, für den anderen, den Posaunisten Markus Oberdanner nach mehr als drei Jahrzehnten aktiven Musikantenlebens für die Musikkapelle ein Abschied. Zu seinem Abschied spielte „sein“ Brass-Quintett zur Konzerteröffnung aus dem Chorgestühl, den Irving-Berlin-Klassiker „White Christmas“ aus dem Jahr 1947. Bis heute wurde die Musik aus dem gleichnamigen Film allein in der Version von Bing Crosby über 50 Millionen Mal weltweit verkauft und avanciert zum Schlager. Danach und bis heute von unzähligen Komponisten arrangiert. Nicht immer mit glücklichster Hand. Beim Weihnachtskonzert war das allerdings anders. Wer es nicht ganz genau wüsste, würde die nach 65 Jahren noch immer populäre Komposition, in der Version des Brass-Quintetts als traditionell-weihnachtliche Musik einstufen.

Zeitgemäße Weihnachtsgeschichte

Sprecher Peter Kniepeiß ging in seiner Zwischenmoderation auf die Weihnachtsgeschichte ein. Nicht romantisch verklärend, sondern sehr zeitgemäß. So war der Übergang auf das Adventlied von Martin Luther „Nun komm, der Heiden Heiland“ gar nicht so schwer. Für die Heute-Zeit arrangiert, von dem niederländischen Komponisten Jacob de Haan. Immerhin geht das Stück zurück, auf den altkirchlichen Hymnus Veni redemptor gentium des Ambrosius von Mailand (339–397). Es folgte „Ihr Hirten erwacht“, Komponiert und gedichtet (Ende des 18. Jahrhunderts) vom Bauern, Musikus, Vieh- und Menschendoktor Peter Huber aus Sachrang in Oberbayern und für heutige Blasorchester arrangiert von Michael Friedmann. Das Hirtenlied ist heute eines der beliebtesten Weihnachtslieder.

Festtagsmusik in der Pfarrkirche

Danach spielten die Weisenbläser der Musikkapelle. Die Akustik der Kirche in Untermieming machte aus ihrer Weihnachts-Weise eine Festtagsmusik, die mehr war als nur der Übergang zu “Adagio For Winds” vom produktiven belgischen Komponisten und Dirigenten Jan van der Roost aus dem flämischen Löwen (Leuven).

Ein Stück in reiner Blechbesetzung

Es folgte das ruhige und würdevolle “A quiet moment” von Philip Sparke, einem englischen Komponisten und Musiker. Ein Stück in reiner Blechbesetzung, ursprünglich geschrieben im Gedenken an James Philip Krofta, eines engagierten amerikanischen Dirigenten, der im Jahre 2006 verstorben ist.

Ein Choral leitet das Finale ein

Mit dem klangstarken “Allein Gott in der Höh’ sei Ehr” wurde das Konzert-Finale eingeleitet. Der Choral geht auf das von Nikolaus Decius 1525 verfasste Gloria-Lied einer Ostermesse des 10. Jahrhunderts zurück. In der Geschichte von der Geburt Jesu (Lukas 2) wird erzählt, dass die Engel, nachdem sie den Hirten auf dem Feld die Nachricht vom neugeborenen Messiaskind ausgerichtet haben, Gott gemeinsam verherrlichen (Lk 2,14). Die Musikkapelle spielt das “Gloria” in einem Arrangement von Jacob de Haan.

Starker Beifall

Nachdem sich Peter Kniepeiß in seiner Schlußmoderation fürs Zuhören bedankte (im Namen der Musikkapelle Mieming) kündigte der erste starke Beifall an (noch vor dem “Adagio (aus Verwehte Blumen)” des Tiroler Komponisten Florian Pranger), dass das Weihnachtskonzert 2012 vielen Konzertgästen noch sehr lange in bester Erinnerung bleiben dürfte.

Download
Programm → Weihnachtskonzert der Musikkapelle Mieming – das Programm (PDF)

Fotos: Knut Kuckel

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